Zecken in Bayern
Das große Krabbeln
Bayern gilt als FSME-Risikogebiet. Verantwortlich dafür sind Zecken, die diese und andere Krankheiten übertragen können. Wenn Sie einige Dinge beachten, können Sie Ihre Zeit im Freien weiterhin unbeschwert genießen. Wie genau Sie sich vor Zeckenstichen schützen können und wie Sie bei einem Stich richtig reagieren, erfahren Sie hier.
Wir sind selten allein, wenn wir uns im Stadtpark sonnen oder im Wald spazieren gehen. Wird es draußen milder, gesellen sich auch Zecken dazu. Die Tiere sind sogar schon dann aktiv, wenn sich die Temperatur einige Tage bei etwa acht Grad hält. Ist der Winter mild, sind sie früher oder sogar ganzjährig unterwegs.
Ein Zeckenstich ist an sich eigentlich harmlos. Trägt eine Zecke aber gewisse Krankheitserreger in sich, kann sie diese bei einem Stich übertragen. Dazu gehört etwa die Lyme-Borreliose, die in Deutschland überall dort vorkommt, wo es Schildzecken gibt. FSME dagegen, die Frühsommer-Meningoenzephalitis, konzentriert sich auf einzelne Risikogebiete. Bayern ist eines davon.
Wo gibt es Zecken?
Neben der geografischen Lage ist es wichtig zu wissen, wo genau sich die Tiere draußen bewegen. Zecken können mehrere Jahre alt werden. Sie überwintern unter feuchtem Laub, geschlossenen Schneedecken und in Mäusenestern. Wird es wärmer, sind Zecken im Prinzip überall dort zu finden, wo es Pflanzen gibt. Das schließt auch Gärten und Parks in der Stadt ein.
Auf der Suche nach einem Wirt klettern die Zecken auf eine höher gelegene Stelle wie einen Grashalm oder ein Gebüsch. Dort lassen sie sich von einem vorbeikommenden Tier oder Menschen abstreifen. Dass sich Zecken von Bäumen fallen lassen, stimmt nicht.
Welche Krankheiten können Zecken übertragen?
Eine der Infektionskrankheiten, die Zecken übertragen können, ist die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Etwa 30 Prozent der Betroffenen leiden nach kurzer Zeit unter grippeähnlichen Symptomen wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen. Später können sich Hirnhaut und Gehirn entzünden, in manchen Fällen ist auch das Rückenmark betroffen.
Neben FSME können Zecken auch die Lyme-Borreliose, eine bakterielle Infektionskrankheit, übertragen. Ein erstes Anzeichen ist eine kreisförmige Rötung rund um die Einstichstelle. Sobald diese auftritt, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Denn bleibt die Lyme-Borreliose unerkannt, kann sie weitere Erkrankungen auslösen, vor allem am Nervensystem, den Gelenken und der Haut.
Wie schütze ich mich vor einem Zeckenstich?
Um gar nicht erst von einer Zecke gestochen zu werden, sollten Sie im Freien Ihre Haut mit heller Kleidung bedecken. Sie können auch Insektenabwehrmittel verwenden, diese schützen aber nur für eine begrenzte Zeit. In jedem Fall sollten Sie sich zu Hause gründlich auf Zecken absuchen. Zecken sitzen am liebsten an folgenden Stellen: in den Kniekehlen, hinter den Ohren, am Haaransatz, am Hals oder in der Achselhöhle.
Ist eine Impfung sinnvoll?
Die Ständige Impfkommission (STIKO) des Robert Koch-Instituts rät in Risikogebieten wie Bayern zu einer Immunisierung durch eine FSME-Impfung. Gegen Lyme-Borreliose gibt es einen solchen Schutz nicht. Für die FSME-Grundabwehr sind drei Impfdosen in bestimmten Abständen notwendig. Die Wirkung hält mindestens drei Jahre, danach genügt eine Impfdosis zur Auffrischung. Eine Impfung ist zu jeder Zeit sinnvoll, da die Tiere das ganze Jahr über aktiv sein können.
Drei Schritte, um eine Zecke richtig zu entfernen
Haben Sie eine Zecke auf Ihrer Haut entdeckt, gilt es, sie möglichst schnell zu entfernen. Die Zecke sollte nicht gequetscht werden, da Erreger in die Wunde gelangen können. So geht es richtig:
- Nehmen Sie eine spitze Pinzette zur Hand. Auch Zeckenkarten oder -schlingen sind geeignet, Öl oder Klebstoff dagegen nicht.
- Fassen Sie die Zecke dicht über der Haut und ziehen Sie sie langsam heraus. Sie sollten die Zecke nicht herausdrehen, da der Stechrüssel abreißen und in der Haut stecken bleiben kann.
- Desinfizieren Sie die Einstichstelle und achten Sie die nächsten Wochen auf Hautveränderungen. Im Zweifelsfall gehen Sie zum Arzt.
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