-
Dank Honig gegen Allergien gewappnet
So süß kann Hyposensibilisierung sein
Umherfliegende Pollen bescheren Allergikern regelmäßig tränende Augen, eine juckende Nase, Kopfschmerzen oder auch Husten. Eine Hyposensibilisierung, eine spezielle Immuntherapie beim Arzt, soll sie davor bewahren. Mit Honig gibt es jedoch eine natürliche Alternative, um Allergien vorzubeugen. Wir erklären, wie das funktioniert und welche weiteren Kräfte im Honig schlummern.
Längst richtet sich der Start der Pollensaison nicht mehr nach dem kalendarischen Frühlingsanfang. Ist der Winter mild und frostfrei, können bereits im Januar erste Pollen der Frühblüher fliegen. Der Klimawandel fördert diese Entwicklung und verlängert damit die Pollensaison. Eine Tendenz, die Allergikern Sorgen bereitet. Einige versuchen, sich mit einer Hyposensibilisierung zu helfen. Dabei wird ein Allergenextrakt in den Oberarm gespritzt, um das Immunsystem an den Allergieauslöser zu gewöhnen und entsprechende Überreaktionen zu vermeiden. Diese Prozedur muss allerdings drei Jahre lang monatlich wiederholt werden. Wem eine sanftere und natürliche Methode lieber ist, kann es zunächst mit Honig probieren.
Wie Sie Honig gegen eine Allergie wappnen kann
Da Honig geringe Mengen an Blütenpollen enthält, kann er beim Verzehr das Immunsystem trainieren – ähnlich wie bei einer schulmedizinischen Desensibilisierung. Es muss dabei kein ganzes Glas sein, ein Teelöffel am Morgen reicht bereits aus. Um die gewünschte Wirkung zu erzielen, darf es allerdings kein beliebiger Honig sein. Er sollte die folgenden drei Voraussetzungen erfüllen:
- Der Honig wurde von Bienen aus der Region produziert. So sind auch genau die Pollen enthalten, gegen die man allergisch ist.
- Der Zeitpunkt der Gewinnung sollte stimmen. Wer etwa allergisch auf Frühblüher reagiert, greift am besten zu Honig, der im April oder Mai aus den Waben geschleudert wurde. Macht sich der Heuschnupfen eher im Sommer bemerkbar, ist im Herbst geschleuderter Honig die bessere Wahl.
- Der Honig sollte möglichst naturbelassen, also nicht erhitzt, bestrahlt oder gefiltert sein.
Golden und gesund – weitere Talente des Honigs
Abgesehen von der immunisierenden Wirkung gibt es weitere gute Gründe, stets Honig im Haus zu haben. Das süße Naturprodukt ist nämlich in vielerlei Hinsicht gesundheitsfördernd. So wirkt Honig etwa antibakteriell, er hemmt Entzündungen, lindert Hustenreiz und Halsschmerzen. Auch bei Magen-Darm-Beschwerden kann Honig helfen, zudem regt er die Verdauung an. Um die dafür wichtigen Enzyme im Honig nicht zu zerstören, darf er nicht über 40 Grad erhitzt werden. Milch und Tee sollten also nicht zu heiß sein. Apropos: Zum Süßen von Getränken und Speisen ist Honig ein prima Zuckerersatz. Da Honig eine höhere Süßkraft als Haushaltszucker hat, lassen sich auf diese Weise Kalorien sparen. Außerdem verfügt Honig über eine größere Vielfalt an Inhaltsstoffen (Mineralstoffe, Spurenelemente, Vitamine, Enzyme) und eignet sich aufgrund seines Eigengeschmacks wunderbar zum Verfeinern von Rezepten und zum Backen. Äußerlich angewendet klärt und pflegt Honig sogar die Haut: Vermischen Sie dafür zwei Esslöffel Quark mit einem Teelöffel Honig und einem Esslöffel Zucker. Diese Masse auf der gereinigten Haut vorsichtig verreiben, kurze Zeit einwirken lassen und abwaschen. Trockene Lippen freuen sich ebenfalls über eine Honigmassage. Mit dem Wundermittel verschwinden übrigens auch Fieberbläschen (Herpes) viel schneller.
Von urbanen Bienen und Hobby-Imkern
Stadthonig liegt im Trend – eine Win-win-Situation für Mensch und Tier. Denn während Hobby-Imker auf der Dachterrasse ihrer Leidenschaft frönen, tragen sie zur Rettung der Bienen bei. Und die haben es gerade ziemlich schwer: Pflanzenschutzmittel, eine monotone Agrarlandschaft und der Klimawandel bedrohen die Bienen ernsthaft. Damit ist das wichtigste Nutztier des Menschen in Gefahr. Ohne die Bienen, die fleißig unsere Pflanzen bestäuben, müssten wir nicht nur auf Honig verzichten, sondern auch auf große Teile der Obst- und Gemüseernten. In der Stadt sieht die Lage jedoch ganz anders aus. Hier finden die Bienen auf Balkonen, in Innenhöfen, Schrebergärten oder Stadtparks ein breites Angebot an Nektarquellen vor. Eine Studie der Freien Universität Berlin zeigte sogar: Stadtbienen sind produktiver als ihre Artgenossen auf dem Land.
So ist auch das Dach der Versicherungskammer Bayern zu einem Zuhause für Bienen geworden. Seit 2016 fühlen sich am Standort Giesing mittlerweile 18 Bienenvölker heimisch. Sie bestäuben die Blüten in einem Umkreis von bis zu drei Kilometern und leisten so einen Beitrag zur ökologischen Vielfalt. Die Mitarbeiter der Versicherungskammer Bayern haben natürlich auch etwas davon: Der hocharomatische Honig findet regelmäßig seinen Weg in die hauseigene Küche.
Das können auch Sie gegen das Bienensterben tun
Sie müssen nicht zwingend unter die Imker gehen, wenn Sie den bedrohten Bienen helfen möchten. Schon mit kleinen Maßnahmen im eigenen Garten oder auf dem Balkon tun Sie den Tieren etwas Gutes. Setzen Sie zum Beispiel auf Blüh- und Wildpflanzen aus der Region, um Ihre Beete oder Blumenkästen zu verschönern. Damit schaffen Sie eine willkommene Nahrungsquelle für die Bienen. Verzichten Sie außerdem auf bienenschädliche Chemikalien wie Pflanzenschutz-, Unkraut- und Schädlingsbekämpfungsmittel. Darüber hinaus können Sie in Ihrem Garten eine Nisthilfe für Wildbienen einrichten: Mit einem Holzrahmen, hohlen Ästen und Lehm entsteht so für solitär lebende Bienen ein schönes Zuhause.