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16.09.2015

Ran an den Ball

Das Runde muss ins Eckige: Fußball ist in Deutschland die beliebteste Sportart überhaupt. Doch beim Kicken passieren mehr Unfälle als bei jedem anderen Sport. Wir verraten, wie Sie sich vor Verletzungen schützen können.

SPRUNGGELENKE

  • Rund 70 % der Verletzungen betreffen das Sprunggelenk, dem die schnellen Bewegungen, kurzen Sprints und das häufige Umknicken zusetzen.
  • Das kann passieren: Frakturen, Prellungen, Dehnungen, Zerrungen und Risse der Bänder. Insbesondere die Außenbänder nehmen häufig Schaden. Riss der Achillessehne, durch häufiges Schießen bedingte Entzündung des Sprunggelenkes („Fußballer-Sprunggelenk“).
  • Das schützt: Spielen Sie nur auf ebenem Boden und nachdem Sie sich aufgewärmt haben. Halten Sie sich bei kleineren Blessuren an die PECH-Regel: Pause machen, mit Eis kühlen, Anlegen eines Druckverbandes (Compression) und Hochlegen des Fußes.

KNIE UND OBERSCHENKEL

  • Heftige Drehbewegungen durch schnelle Richtungswechsel und Fouls können Fußballer buchstäblich in die Knie zwingen. Das Knie ist in 33 % der Fälle verletzt, die Oberschenkel sogar in 78 %.
  • Das kann passieren: Meniskus- und Kreuzbandriss, Verletzungen der Seitenbänder, Kombinationsverletzungen, Muskelfaserrisse und Zerrungen.
  • Das schützt: Eine gute Grundfitness und ein ordentliches Aufwärmprogramm, insbesondere für die Oberschenkel. Der Deutsche Fußballbund, der DFB, stellt mit „Die 11+“ auf seiner Homepage ein kostenloses Aufwärmprogramm zur Verfügung, dessen verletzungspräventive Wirkung durch Studien belegt ist. Auch wichtig: gute Schuhe und Schützer für die Schienbeine.

KOPF

  • 37 % der Verletzungen betreffen den Kopf. Neben Kopfbällen sind Kollisionen mit anderen Spielern gefährlich, lassen sich bei einer derart dynamischen Kontaktsportart aber kaum vermeiden. 
  • Das kann passieren: Nasen- und Jochbeinbrüche, Augenprellungen, Platzwunden, Gehirnerschütterungen, Verletzungen der Halswirbelsäule.
  • Das schützt: Umsichtig statt kopflos spielen und aggressive Manöver meiden. In Wettkämpfen passiert deutlich mehr als in Trainingsspielen. Als Amateur möglichst wenige Kopfbälle spielen und nach Kollisionen immer eine Pause einlegen. Bei Schwindel, Desorientierung, Übelkeit und anderen Anzeichen einer Gehirnerschütterung: ab zum Arzt.

ARME

  • Meist sturzbedingt nehmen in 47 % der Fälle die Arme und Schultern Schaden.
  • Das kann passieren: Bänderrisse in der Schulter und im Schlüsselbein, ausgekugelte Schultergelenke, Frakturen an Handgelenken und Ellenbogen, Platz- und Schürfwunden.
  • Das schützt: Ein Sturztraining hilft, sich bei Stürzen so abzurollen, dass Verletzungen vermieden werden. Auch ein gutes Aufwärmprogramm schützt vor Verletzungen. Wer häufig verletzt ist, kann seine Position auf dem Feld überdenken: Abwehrspieler haben das größte Risiko. Übrigens passiert vor den Enden der Halbzeiten statistisch gesehen besonders viel, weil die Erschöpfung dann groß ist. Also schalten Sie bei aufkommender Müdigkeit lieber einen Gang runter und halten sich mit riskanten Manövern zurück.
Quelle: Papst, Olga (2010): „Prävalenz und Prävention von Verletzungen der unteren Extremität im Profifußball“ 

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