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  • Sabbatical | Titelbild

Sabbatical als Chance

Auszeit vom Job

Ein Sabbatical ist eine gute Gelegenheit, um den eigenen Akku wieder aufzuladen. Mit der bezahlten oder unbezahlten Auszeit vom Job sammeln Sie neue Energie und können die Pause nutzen, um Ihren Horizont zu erweitern und danach im Job wieder richtig durchzustarten.

Erfahrungen aus der Praxis

Für Eva Schydlo, Beraterin in der Personalentwicklung der Versicherungskammer Bayern, liegen die Vorteile für ein Sabbatical klar auf der Hand. „Sich seinen Lebenstraum oder Wunsch erfüllen zu können gibt Motivation und bindet einen noch stärker an das Unternehmen“, erklärt Eva Schydlo, die selbst im Rahmen eines Sabbaticals drei Monate mit einer Freundin durch Südamerika reiste. „Die neuen Erfahrungen stärken die eigene Persönlichkeit und können so auch dem Unternehmen nutzen. Außerdem sammelt man neue Kraft und Energie für zukünftige Herausforderungen, im Unternehmen und im Leben“, so Schydlo. Letztlich würden von den Vorteilen alle profitieren.

Sabbatical – Sie hat es gemacht

Eva Schydlo hat bei der Versicherungskammer Bayern Pionierarbeit im Bereich Sabbatical geleistet. Lesen Sie das ganze Gespräch und erhalten Sie wertvolle Hinweise, was Sie bei der Planung Ihres eigenen Sabbaticals beachten sollten.
Auszeit vom Job
Interview mit Eva Schydlo
Eva Schydlo arbeitet bei der Versicherungskammer Bayern. Im Interview schildert Sie Ihre Erfahrungen und was sie in Ihrer Auszeit gemacht hat. Ein Sabbatical ist eine gute Gelegenheit, um den eigenen Akku wieder aufzuladen. Mit der bezahlten oder unbezahlten Auszeit vom Job sammeln Sie neue Energie und können die Pause nutzen, um Ihren Horizont zu erweitern und danach im Job wieder richtig durchzustarten (..) Lesen Sie hier das ganze Interview.

Die Wirtschaft lernt vom Öffentlichen Dienst

Werden in der freien Wirtschaft unterschiedlichste Modelle für Sabbaticals praktiziert und entwickelt, gibt es für Angestellte im Öffentlichen Dienst, Lehrer und Beamte bundesweit seit den 2000ern feste Regelungen und Modelle. Besonders Lehrer greifen auf die Möglichkeit ein Sabbatjahr einzulegen zurück, um Burnout und chronischer Erschöpfung vorzubeugen oder sich fachspezifisch weiterzubilden. Dafür wird vor der Auszeit bei voller Arbeitszeit auf einen Teil des Gehalts verzichtet. Die so gesammelte Mehrarbeit bei reduziertem Gehalt wird auf ein „virtuelles Arbeitszeitkonto“ eingezahlt. Die angesparte Arbeitszeit, wird dann anschließend zum Sabbatical mit Bezahlung umgewandelt. Gehaltsverzicht bei voller Arbeitszeit ist nur ein Ansatz für ein Sabbatical. In der freien Wirtschaft werden auch unbezahlte Modelle angewendet.

Sabbatical: Das sollten Sie bei der Vorbereitung beachten

Neben Ihren persönlichen finanziellen Belastungen vom Zeitungsabo bis zur Hypothekenrate, kommen bei den unterschiedlichen Sabbatical-Modellen auch unterschiedliche finanzielle Belastungen auf Sie zu. Existiert in Ihrem Betrieb die Möglichkeit für ein bezahltes Sabbatical, bleiben Sie durch das „Ansparen“ der Arbeitszeit in der Regel auch während Ihrer Auszeit versichert und beziehen Ihr gemindertes Gehalt, wie die Jahre zuvor weiter. In diesem Modell haben Sie über Jahre einen festen finanziellen Rahmen, mit dem Sie planen können.
Entscheiden Sie sich aber etwa für unbezahlten Urlaub, müssen Sie daran denken, dass Sie in diesem Fall wahrscheinlich auch alle Beiträge zu Kranken- und Rentenversicherung selbst tragen müssen. Informationen, wie diese finanzielle Mehrbelastung aussieht, bekommen Sie direkt bei Ihrer Krankenkasse oder der Deutschen Rentenversicherung.
1. Ein Sabbatical oder auch Sabbatjahr ist eine bezahlte oder unbezahlte Auszeit vom Job. Meistens mit einer Dauer von drei bis zwölf Monaten.
2. Für diese Zeit steigen Sie aus dem Job aus und widmen sich persönlichen Projekten oder Weiterbildungsmaßnahmen. Nach der Zeit kehren Sie auf Ihren Arbeitsplatz zurück.
3. Vorsicht: Sie haben keinen gesetzlichen Anspruch auf ein Sabbatical und auch die Rückkehr auf Ihren alten Job muss vor dem Sabbatical vertraglich festgehalten werden.
4. Die Grundlage für ein Sabbatical bietet das Teilzeit- und Befristungsgesetz (TzBfG). Es erlaubt eine flexible Gestaltung der Arbeitszeit.
5. Anforderungen: Eine Betriebsgröße von mehr als 15 Mitarbeitern und eine Beschäftigungsdauer von mindestens sechs Monaten im Betrieb. Allerdings kann das Sabbatical jederzeit von Ihrem Chef aus betrieblichen Gründen abgelehnt werden.
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Sabbatical – Mehrwert kommunizieren

Bevor Sie das Gespräch mit Ihrem Chef suchen, sollten Sie dieses vorbereiten. Besonders wenn Ihre Firma noch nicht über ein eigenes Modell für ein Sabbatical verfügt, ist es an Ihnen, Pionierarbeit zu leisten. Die folgenden Punkte helfen Ihnen dabei, sich auf das Gespräch vorzubereiten, die eigenen Ziele nochmals zu überprüfen und durch gute Vorbereitung Bedenken bei dem Personalverantwortlichen zu zerstreuen. Ein Aufwand, den Sie sich machen sollten, denn eine gute Vorbereitung steigert Ihre Chancen, ein Sabbatical machen zu dürfen, einen gesetzlichen Anspruch darauf haben Sie nicht.
  • 1. Qualifikationen erwerben: Sie wollen in Ihrem Sabbatical eine neue Sprache lernen? Sich fortbilden oder die angefangene Doktorarbeit abschließen? Überlegen Sie, welchen Nutzen Sie aus Ihren Plänen zur Weiterbildung für Ihren Arbeitsalltag ziehen. Davon profitiert schlussendlich auch das Unternehmen. Genau das sollte und will Ihr Chef vor seiner Entscheidung von Ihnen wissen.
  • 2. Kosten sparen: Viele Sabbaticals sind unbezahlt. Dadurch spart Ihr Arbeitgeber Kosten. Besonders in Krisenzeiten oder Umsatzflauten ein attraktiver Ansatz für Ihren Arbeitgeber.
  • 3. Überstunden auf einen Schlag abbauen: Ein Sabbatical muss nicht über ein ganzes Jahr gehen. Auch kürzere Auszeiten sind möglich. Haben Sie vielleicht auf Ihrem Überstundenkonto bereits mehrere Wochen an Überstunden angesammelt? Planen Sie gemeinsam mit Ihrem Chef Ihre Auszeit in der Jahresphase, in der eine übersichtliche Auftragslage herrscht. Bauen Sie in dieser Phase Ihre Überstunden als Sabbatical auf einen Schlag ab. So sind Sie zu Spitzenzeiten wieder zurück im Büro, ihr Arbeitszeitkonto ist wieder ausgeglichen und Ihr Chef kann sicher mit Ihrer Arbeitszeit planen.
  • 4. Neue Perspektiven für den eigenen Job: Egal was Sie in Ihrer Auszeit vorhaben, es bringt Sie auf neue Ideen und erweitert Ihren Horizont. Das Kennenlernen von neuen Kulturen kann durchaus wertvolle Learnings für Ihren Arbeitsalltag mit sich bringen. Dies gilt auch etwa für eine ehrenamtliche Tätigkeit, die Sie während Ihres Sabbaticals ausüben. Manchmal ist das Weiten der eigenen Perspektive genau das, was man braucht, um neu durchzustarten und neue Impulse im Job zu setzen.
  • 5. Generalprobe für spätere Teilzeit: Sie planen nach Ihrer Auszeit nur noch in Teilzeit zu arbeiten und arbeiten Ihren Kollegen bereits ein? In solchen Fällen ist ein kürzeres Sabbatical eine gute Generalprobe. Lassen Sie dem neuen Kollegen vier oder acht Wochen Zeit, alleine das Ruder zu übernehmen. Bei Ihrer Rückkehr ist klar, wie in Zukunft Aufgaben zu verteilen sind, welche Prozesse noch optimiert werden müssen und an welchen Schrauben noch gedreht werden muss.
  • 6. Persönliche Gründe und bessere Fokussierung: So sehr man es auch versucht, ein Hausbau, ein Pflegefall in der Familie oder eine kritische Familiensituation lassen sich nicht an der Bürotür abgeben. Auch ihr Chef ist nur ein Mensch. Legen Sie die Karten auf den Tisch und erklären Sie Ihre persönliche Situation. So können Sie Verständnis wecken und nach der Auszeit sind Sie wieder deutlich fokussierter. Eine Win-Win-Situation für beide Seiten.
  • 7. Erarbeiten Sie Vorschläge für die Zeit Ihres Sabbaticals: Überlegen Sie vor dem Gespräch, wie eine mögliche Vertretungsregelung während Ihrer Abwesenheit aussehen könnte. Machen Sie konstruktive Vorschläge für eine Vertretungsregelung und skizzieren Sie, wie eine möglichst problemlose Vorbereitung und Durchführung Ihres Sabbaticals funktionieren könnte. So zeigen Sie nicht nur Interesse für Ihr eigenes Projekt, sondern auch am Unternehmen. Bedenken können zerstreut werden.
  • 8. Hören Sie zu: Besonders wenn in Ihrer Firma noch kein Modell für ein Sabbatical existiert, betreten Sie und Ihr Arbeitgeber zusammen Neuland. Vielleicht hat Ihr Chef sich mit den Möglichkeiten eines Sabbaticals noch gar nicht beschäftigt. In diesem Fall verfügen Sie über einen enormen Wissensvorsprung. Nehmen Sie Bedenken, die im Gespräch geäußert werden, ernst und beantworten Sie Fragen. Reagieren Sie – bei aller Leidenschaft für Ihren Plan – besonnen, professionell und konstruktiv. Bedenken Sie: Sie haben keinen gesetzlichen Anspruch auf ein Sabbatical. Beide Seiten müssen das Modell gemeinsam entwickeln und vom Nutzen überzeugt sein.
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