Wie entstehen Wettervorhersagen?
Lassen Sie sich nicht die Laune verhageln
Wer Aktivitäten im Freien plant, stellt sich früher oder später die Frage: Wird das Wetter mitspielen? Prognosen dazu gibt es viele, aber welche sind verlässlich? Und wie kommen sie überhaupt zustande? Wir gehen diesen Fragen auf den Grund.
Blitzeis und Schneefälle im Winter, Gewitter und extreme Trockenheit im Sommer – das Wetter beeinflusst uns und unser Leben enorm. Deshalb sollen Wettervorhersagen uns sagen, ob wir ohne Regenschirm nass werden, ob wir eine Jacke brauchen, ob wir mit dem Auto sicher zur Arbeit kommen oder ob wir abends noch im Biergarten sitzen können.
Doch das Wetter entscheidet nicht nur über unser persönliches Wohlempfinden und unsere Freizeitgestaltung, sondern es kann viel Geld kosten und richtig gefährlich werden. Wetter und Klima haben außerdem großen Einfluss auf die weltweite Wirtschaft und Ernährung: Verhagelt es die Ernte, trocknen Flüsse als Transportwege aus, bekommen die Pflanzen auf den Feldern genug Regen, richten Winterstürme milliardenschwere Schäden an?
Die Meteorologie – die Vorhersage des Wetters und des Klimas – hat daher mehr Einfluss auf den Wohlstand in unserem Land, als man denkt. Sie ermöglicht der Schifffahrt, dem Flugverkehr und dem Transportwesen einen reibungslosen Ablauf und der Landwirtschaft eine ertragreiche Ernte.
Wie entstehen Wettervorhersagen?
Schon seit Urzeiten starren wir Menschen in den Himmel, um zu wissen, was das Wetter bringen wird. Wohin die Wolken ziehen, wollten schon die Neandertaler wissen. Das erste Lehrbuch über Wetterkunde schrieb bereits Aristoteles 350 vor Christus. Damals jedoch beobachteten die Menschen das Wetter nur. Erst viel später trauten sie sich, es auch vorherzusagen.
Heute braucht man dafür unfassbar viele Daten: Luftfeuchtigkeit, -druck, -dichte und -temperatur, Windrichtung und -stärke, Niederschlagsart und -menge, Bewölkung – außerdem so komplizierte Dinge wie Globalstrahlung und Albedo (die Reflexion von Eisflächen).
Überall auf der Welt an Land, in der Luft, zu Wasser und sogar im All stehen deshalb inzwischen Messgeräte: Die ganze Erde umspannt ein Netz von 9500 Wetterstationen. In Deutschland betreibt der Deutsche Wetterdienst 180 Stationen, hinzu kommen 1800 ehrenamtliche Stationen. Weltweit steigen 900 Wetterballons zweimal täglich hoch. 2600 Handelsschiffe sind mit Wetterstationen unterwegs, Satelliten messen die Sonnenstrahlung aus dem All.
Der beste Wetterfrosch ist immer noch der Mensch
Um diese unglaubliche Datenmenge zu verarbeiten und zu interpretieren, braucht es Supercomputer. Das sind extrem leistungsfähige Rechner, die schnellsten unserer Zeit. Sie rechnen für die Wetterdienste das Wetter der nächsten Tage oder das Klima der Zukunft aufgrund verschiedener Modelle aus.
Doch weil es eben so viele Daten gibt und mehrere Modelle, die unterschiedliche Wetterszenarien ausspucken, entscheidet am Ende immer der Mensch. Die ausgebildeten Meteorologen können die Daten dann doch besser bewerten als jeder Computer. Auf dieser Basis geben sie Warnungen für den Schiffs- und Flugverkehr, Schneefall- und Glatteiswarnungen für den Straßenverkehr, Agrar-Wettervorhersagen für die Landwirtschaft – und vor allem Unwetterwarnungen für Katastrophenschutzbehörden heraus.
Warum liegen die Prognosen manchmal daneben?
Die Qualität der Vorhersagen wird immer besser – bis auf zwei Ausnahmen: Gewitter und Prognosen über viele Tage. Um kleinräumige Wetterphänomene wie Gewitter oder Nebelfelder exakt vorhersagen zu können, bräuchte man noch genauere Raster der Modelle. Außerdem werden die Vorhersagen mit jedem weiter in der Zukunft liegenden Tag ungenauer – zehn Tage sind zwar möglich, aber unsicher. Denn das Wetter ist Chaos, so sagen es viele Klimawissenschaftler. Kleinste Veränderungen lassen zum Beispiel ein Hochdruckgebiet zusammenbrechen oder lenken einen Sturm um.
Der wahre Kern von Bauernregeln
„Strengen Wintern folgen heiße Sommer“, „Das Wetter am Siebenschläfertag sieben Wochen bleiben mag“ oder „Auf einen trockenen, kalten Januar folgt viel Schnee im Februar“ – es gibt Hunderte Bauernregeln, die das Wetter vorhersagen sollen. Der Meteorologe Dr. Karsten Brandt ist dem Wahrheitsgehalt in seinem Buch „Was ist dran an Bauernregeln?“ (Bassermann Verlag) auf den Grund gegangen. Sein Fazit fällt unterschiedlich aus: An manchen Weisheiten ist etwas Wahres dran, an anderen nicht. Da Bauern jedoch ständig draußen und vom Wetter abhängig sind, haben sie oft ein gutes Gespür für Wind, Regen und Schnee. Die digitalen Wettervorhersagen sind heute jedoch viel genauer und verlässlicher.
Trocken bleiben mit der MehrWetter-App
Lassen Sie sich von Wind und Regen die Laune nicht verhageln. Nutzen Sie die Wetterprognosen für Freizeitaktivitäten der MehrWetter-App der Versicherungskammer Bayern. Kunden der Versicherungskammer Bayern und anderer öffentlicher Versicherer können die App kostenlos herunterladen. Sie sagt das Wetter für zehn Tage vorher, Unwetterwarnungen werden stunden- und hausnummerngenau angegeben. Bei Unwettern, Temperaturen unter –15 Grad und bei Hitze über 30 Grad schlägt die App Alarm.
So lässt sich die Freizeit sorgenlos planen, und auch der Weg zur Arbeit bleibt sicher.
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