Miese Nummer
Trickbetrüger fälschen Identitäten – und sogar Telefonnummern
Trickbetrügern gehen weder Energie, Ideen noch die Möglichkeiten aus. Neu ist, dass sie sogar Telefonnummern fälschen. Auf diese Weise geben sie sich als Mitarbeiter der Versicherungskammer Bayern aus, um an Geld zu kommen. Wie Sie die Betrüger entlarven und sich schützen, beschreiben wir hier.
Ehrlich soll ja bekanntlich am längsten währen. Doch anscheinend hat auch Betrug goldenen Boden. Denn die Anzahl der Betrügereien steigen und auch die Methoden werden immer ausgefeilter. Enkeltrick, Gewinnanrufe, E-Mail mit Trojanern – den Betrügern fallen immer neue Möglichkeiten ein, wie sie auf unehrliche Art und Weise an das Geld unbedarfter Menschen kommen.
Neuester Trick: das Fälschen von Telefonnummern, auch „Handy-Spoofing“ genannt. Ja, Sie haben richtig gelesen: Die Nummer, die bei Ihnen im Display angezeigt wird, kann gefälscht sein. Mit einer simplen App auf dem Smartphone oder über diverse Internet-Seiten können Betrüger jede gewünschte Nummer anzeigen lassen: zum Beispiel die Service-Nummer der Versicherungskammer Bayern. Solche Seiten werben mit „Scherzanruf“, bieten jedoch Betrügern praktische Möglichkeiten für einen nahezu perfekten Betrug.
Netterweise haben uns einige Kunden über solche Betrugsversuche informiert – vielen Dank! Denn so können wir hier alle Leser und Kunden warnen. Die Gauner gehen dabei dreist vor: sie geben sich als Mitarbeiter der Versicherungskammer Bayern oder eines unserer anderen Unternehmen aus, zum Beispiel die „Bayerische Landesbrandversicherung“ oder die „Bayern Versicherung“. Im Telefondisplay erscheint also die bekannte Nummer der Versicherungskammer Bayern „0892160 etc.“ Damit ist für die Betrüger der erste Schritt geschafft: Die Angerufenen glauben, dass der Anruf von einer seriösen Versicherung kommt.
Was die Trickbetrüger wollen
Natürlich Geld, möglichst viel und möglichst schnell. Kreativität und Dreistigkeit der Betrüger sind dabei keine Grenzen gesetzt. Aktuell geben Sie sich als zuständiger Mitarbeiter für die Renten- oder Kapitalversicherung aus. Sie wenden dabei den Renten-Trick in verschiedenen Varianten an:
- Betrug 1: Der Betrüger behauptet, dass die Rente gekürzt wird, wenn nicht innerhalb einer kurzen Frist gezahlt wird.
- Betrug 2: Der Betrüger verspricht die Erhöhung der Rente. Doch nur dann, wenn „sofort“ ein bestimmte Summe überwiesen wird.
- Betrug 3: Der Betrüger behauptet, dass der Kunde wegen eines fingierten Gerichtsurteils eine Summe zahlen muss.
- Betrug 4: Die Betrüger kennen noch viele weitere Tricks, warum möglichst schnell Geld gezahlt werden sollte. Sei es per Überweisung oder es käme ein Mitarbeiter vorbei, der das Geld persönlich abholt. Auch hier sollten alle Alarmglocken läuten!
Wie Sie sich schützen
Seien Sie gewiss: Keiner unserer Mitarbeiter ruft Sie an und fordert Geld oder eine sofortige Zahlung auf ein Konto. Unsere Mitarbeiter rufen nur bei aktuellen Angelegenheiten an: z.B. um Fragen zu klären und Kundenwünsche zu erfüllen. Wenn also jemand von Ihnen eine schnelle Zahlung will, dann drehen Sie den Spieß einfach um: Bieten Sie einen Rückruf an. Sie werden sehen, dass genau dieses die Betrüger nicht wollen. Weil dann Ihr Anruf tatsächlich bei uns und nicht beim Betrüger landet. Wichtig dabei: Wählen Sie unsere Telefonnummer (siehe Anschreiben, Versicherungsschein etc.) und auf keinen Fall die vom Betrüger genannte Telefonnummer. Drücken Sie auch nicht einfach nur die Rückruftaste.
Worauf Sie noch achten sollten
Trickbetrüger versuchen ihr Glück an der Haustür, am Telefon und sogar auch per Brief. Prüfen Sie daher unbedingt, ob zum Beispiel die angebliche Versicherungsnummer mit Ihren Unterlagen übereinstimmt. Auch bei Tippfehlern, unscharfen Logo oder anderen Merkwürdigkeiten sollten Sie besonders gewarnt sein.
Wenn Sie einen Betrug feststellen
Sie haben einen solchen Anruf oder einen merkwürdigen Brief erhalten? Dann rufen Sie sofort die Polizei an! Notieren Sie Tag, Uhrzeit und erkennbare Merkmale: War der Anrufer ein Mann oder eine Frau? Hohe Stimme oder eher tief? Gutes oder gebrochenes Deutsch? Und was Ihnen sonst noch alles auffällt. Den betrügerischen Brief oder eine E-Mail legen Sie der Polizei am besten ebenfalls vor.
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