Motorradtouren durch den Freistaat
Die schönsten Bikertouren durch Bayern – sicher vorbereitet
Wenn es draußen wärmer wird, erwachen die Bikes aus dem Winterschlaf und die Motorradsaison ist eröffnet. Wir zeigen Ihnen die schönsten und erlebnisreichsten Bikertouren Bayerns mit Tipps rund um entspanntes und sicheres Fahren.
Egal, ob man eher gemütlich die bayerischen Seen des Voralpenlandes genießt oder sich lieber sportlich auf den malerisch gelegenen Passstraßen in die Kurve legen – Motorradliebhaber sollten sich diese traumhaften Landschaften und kulturelle Highlights entlang der Strecken nicht entgehen lassen.
An den Ufern der Bergseen im Werdenfelser Land
Gestartet wird ganz entspannt in Bad Tölz, dem mittelalterlichen Städtchen an der Isar, das für seine Jodquellen weltweit bekannt ist. Weiter geht es hinauf nach Mittenwald, dem höchsten Luftkurort der bayerischen Alpen. Ein Absteigen lohnt sich nicht nur wegen der aufwendig verzierten Bauernhäuser, sondern auch, um den berühmten Geigenbauern der Stadt bei der Arbeit zuzusehen.
Nach etlichen Malen in der Schräglage erreicht man eine der schönsten Uferstraßen Bayerns entlang des Walchensees, eines der tiefsten Bergseen Deutschlands. Doch Vorsicht: Baden im Walchensee ist auch im Sommer nur etwas für Hartgesottene. Für echte Biker ist die Kesselbergstraße hinunter zum Kochelsee ein Erlebnis. Die steile Passstraße ist nur neun Kilometer lang, überwindet dabei aber 240 Höhenmeter und ist wegen ihrer zahlreichen Kurven unter Motorradfahrern legendär. Aber Achtung: Am Wochenende und an Feiertagen ist die Strecke bergwärts (von Nord nach Süd) für Motorräder gesperrt. Außerdem gelten eine durchgehende Geschwindigkeitsbegrenzung von 60 km/h sowie ein Überholverbot auf der gesamten Passstrecke.
In die Kurve gehen auf den Passstraßen der Allgäuer Alpen
Fahrspaß und die Natur genießen – die Pässe der Allgäuer Alpen sind für Biker geradezu ein Muss. Der Riedbergpass nordwestlich von Oberstdorf ist mit 1.420 Metern die höchste Passstraße Deutschlands. Wer erst einmal die Serpentinen erklommen hat, der hat sich einen Boxenstopp auf der Grasgehren-Hütte verdient. Zehn Kehren weiter liegt das Dorf Oberjoch, bekannt für sein natürliches Hochmoorbad. Entlang der serpentinenreichen Alpenstraße erreicht man das Städtchen Sonthofen, die südlichste Stadt Deutschlands, die mit einem regelrechten Naturschauspiel aufwartet. Hier stürzt sich der Gebirgsbach Starzlach durch kesselförmige Wassermühlen über die Felsen hinunter in die Klamm. Auf der Weiterreise nach Pfronten dürfen sich Biker auf die 107 Kurven des Oberjochpasses bei Bad Hindelang freuen. Die verdiente Ruhepause gibt es dann für die Kurvenkünstler in der 2000 Jahre alten Stadt Pfronten. Zahlreiche Aussichtsplattformen geben den Blick frei auf das Allgäuer Alpenpanorama. Wer möchte, kann dabei gleich auch das nur wenige Kilometer entfernte Märchenschloss Neuschwanstein des Bayernkönigs Ludwig II. erkunden.
Gewässer im Bayerischen Wald entdecken
Die weltberühmte Drei-Flüsse-Stadt Passau bietet einen idealen Ausgangspunkt für einen Trip ins niederbayerische Bäderdreieck. Erste Station ist Vilshofen an der Donau. Vom Kloster Schweiklberg bietet sich ein herrlicher Panoramablick auf die historische Altstadt. Ganz bikerlike ist die Westernstadt „Pullman City“ nahe des Eginger Sees. Nach dem Rundgang ist dann ein Sprung in den Naturbadesee willkommen. Natürlich baden kann man auch im Dreiburgensee in Tittling und danach sollte man ein paar Stunden für einen Rundgang durch das Museumsdorf Bayerischer Wald mit seinen über 140 originaltreuen Gebäuden einplanen. Nach Waldkirchen und Kropfmühl, das für sein Keramikhandwerk bekannt ist, geht es nach Bad Griesbach, dem Kurort am niederbayerischen Bäderdreieck. Das Thermalwasser verspricht hier Entspannung für beanspruchte Bikermuskeln.
Alle drei Touren dauern zwischen drei und sechs Stunden. Wer noch einen Ausflug dranhängen will oder einfach nur die Landschaft genießen möchte, für den haben wir hier für jede der drei Routen einige bikerfreundliche Hotels zusammengestellt:
- Perfekt für eine Einkehr mit Bergblick: Berghütte Grasgehren im Allgäu
- Bietet auch geführte Touren an: Alpengasthof Schwabenhof
- Entspannen im hoteleigenen Wellness-Park: AllgäuSternHotel
- Für die bayerische Brotzeit direkt am Walchensee: Gasthof Edeltraut
- Stilvolles Ambiente in der Passauer Innenstadt: Hotel Cultellus
- Nur einen Katzensprung von Schloss Neuschwanstein entfernt: Gasthof Aggenstein
- Wellness-Oase im Bayerischen Wald: Hotel Hüttenhof
Check-up für Körper und Bike – die richtige Planung macht’s
Das A und O einer Motorradtour ist die sorgfältige Planung. Pro Fahrtag gilt: Auf Autobahnen nicht mehr als 700 Kilometer, auf Passstraßen maximal 250 Kilometer zurücklegen. Die gängige Faustregel für Autofahrer, alle zwei Stunden eine Pause einzulegen, gilt nicht unbedingt für Motorradkollegen. Schließlich sind Biker Wetterwidrigkeiten wie Temperaturschwankungen oder Dauerregen ausgesetzt. Eine Pause sollte nicht nur dafür genutzt werden, hastig eine Tasse Kaffee zu trinken. Lockerungs- und Dehnungsübungen sind sinnvoll, genauso wie ausreichend zu essen und zu trinken und die Augen durch Grimassenschneiden feucht zu halten. Und nicht vergessen: Bike, Kleidung und Helm vor Beginn der Reise überprüfen. Auch wer sich als sicherer Fahrer einschätzt, das Motorrad aber länger in der Garage gelassen hat, sollte vor der Reise ein Wiedereinsteigertraining absolvieren. Das Balancegefühl wird geübt, und Bremsmanöver werden aufgefrischt – für die manchmal noch glatten Straßen bei Saisonbeginn ein hilfreiches Training.
Tipp: vor der Tour das Motorrad richtig versichern
Biker können mit der Motorradversicherung der Versicherungskammer Bayern sorglos ihre Tour antreten. Sie haftet für Personenschäden bis zu 15 Millionen Euro, sichert gegen Umweltschäden ab und enthält auch einen Versicherungsschutz im Ausland. Teilkaskoversichert sind zudem Schäden durch Brand und Explosion oder Naturgewalten.
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